Uriah Heep 1971/1973

Uriah Heep

1971 / 1973

Fotos und Konzertberichte:
Uriah Heep 1971 in der Musikhalle
und 1973 in der Ernst-Merck-Halle

Uriah Heep 1971, Musikhalle Hamburg - Copyright: Heinrich Klaffs
Das fetzte: Bühnenduelluell zwischen den Heep-Guitarreros Mick Box und Ken Hensley

Archiv

Es befinden sich insgesamt 26 Fotos von den Heep-Konzerten 1971 und 1973 in der Musikhalle und der Hamburger Ernst-Merck-Halle in meinem Archiv.

Mein Kurzbericht über das Konzert vom 21.9.1971 im „Hamburger Abendblatt“:

Die „Uriah Heep“ begeisterten

„Gipsy“, wohl der bekannteste Hit der Uriah Heep, begeisterte unter anderem gestern abend die Zuhörer in der ausverkauften Musikhalle. Die englische Gruppe, die seit knapp zwei Jahren auf internationalen Bühnen gastiert, bot alle Varianten des harten, progressiven Sounds.

Drei Langspielplatten sowie drei Singles sind bisher von den fünf Londoner Musikern auf dem Markt, für 1972 ist die Aufnahme von zwei weiteren Platten geplant. Im Vorprogramm spielte die englische Beat-Gruppe „Paladin“.

Hier ein längerer Bericht aus der Hamburger Tageszeitung „Die Welt“ vom 23.9.1971:

Schwarze Rock-Messe in der Musikhalle

Die Pop-Musik hat sich selbst eingeholt. Eigentlich „progressiv“ sind noch wenige Gruppen und Musiker. Ihre Namen flüstern sich Kenner unter der Hand zu. Der Name „Uriah Heep“ ist nicht darunter.

Warum sollte er auch? Mögen die „Uriah Heep“ auch kein Geheimtip sein, ihr Publikum finden sie allemal. Die Fans waren am Dienstag in die ausverkaufte Musikhalle gekommen, um guten, soliden „Heavy-Rock“ zu hören. Sie wurden nicht entäuscht.

Das Konzert war ein Paradebeispiel für die Unterschiede auch zwischen solchen Gruppen, die einen eigenen Stil kaum noch erfinden, sondern sich eher aufs Zitieren verlegen. So begann „Paladin“, ebenfalls aus Großbritannien stammende Vorgruppe zu „Uriah Heep“, mit einem furiosen Stück über über afro-kubanischem Rhythmus und spielte unter anderem dann nach verschiedenen weiteren exotischen Zwischenstationen einen „Irish Reel“. Daß hier andere als die traditionellen rhythmischen Muster des Pop adaptiert werden, ist legitim. Daß das Publikum jedoch zum Schluß der Show um alles in der Welt nicht dazu zu bewegen war, mitzuklatschen oder gar zu tanzen, läßt auf Mängel in der Durchführung schließen. Die „Paladine“ hatten sich im Zitieren verzettelt und darüber die eigene Rede vergessen.

Ganz anders „Uriah Heep. Bereits nach zwei nur zögernd aufgenommenen Stücken durchbrachen sie die Reserve des spröden Hamburger Publikums mit einem virtuosen Solo des Lead-Gitarristen Mick Box.

Von den liedhaften Formen am Anfang steigerten sich die fünf Protagonisten des Hard-Rock in immer ausschweifendere musikalische Ekstasen, bis ihnen das Schlußstück nahezu zur schwarzen Rock-Messe gedieh.

Während zweier Zugaben sangen und klatschten die Anfangs so reservierten Fans begeistert mit: was in Hamburg selten ist, war den „Uriah Heep“ gelungen. Sie konnten mit dem Gefühl von der Bühne gehen, nicht einfach nur konsumiert worden zu sein wie zahllose Gruppen vorher.

Heinrich Klaffs